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Alvis

Ein Bericht von Dr.Rainer Assfalg
Lieber Bob,
anbei sende ich Dir ein paar Bilder vom Alvis und den Vergasern.
Die Ansaugkrümmer wurden von mir aus Aluminium konstruiert. Der Motor verfügt original lediglich über einen Vergaser.

Zu den Anfängen:
Es handelt sich um ein experimental car welches von Edward Ballard Thompson einem "frame-maker" bei Alvis für sich selber aufgebaut wurde. Es ist sicherlich ein Einzelstück. Davon zeugen eine sehr komplizierte und wenig praxisnahe Lenkung, sowie die (wohl erstmalig im Alvis) verbauten Queerblattfedern ohne Stossdämpfer. Der Rahmen liegt in seinen Abmessungen zwischen den Modellen 12/50 und Firefly.
Während die Queerblattfedern ab ca 1935 beim speed 20 in Serie gingen (allerdings mit Reibungsdämpfern) hatte die Lenkung mit 8!!! Umlenkpunkten wohl keine Chance und wurde nie wieder bei einem Alvis gesehen.

Zur Geschichte:
Das Fahrzeug wurde 1928 am 11. Januar in Herfordshire (GB) zugelassen. Es trug damals eine viersitzige offene Touringkarosserie von Cross & Ellis sowie einen 1500ccm 4-Zylindermotor mit ca 50 PS. Im Jahre 1934 wurde das Fahrzeug auf die jetzige Karosserieform vom zweiten Besitzer Edward Price umgebaut. Wahrscheinlich wollte er damit Rennen fahren. Das Fahrzeug dürfte jedoch angesichts der Masse von ca 1000 kg und der mäßigen Motorleistung (ca 50 PS) in der 1500ccm Klasse kaum konkurrenzfähig gewesen sein. Allerdings ist es möglich, daß ein stärkerer Motor eingebaut wurde. Fakt ist, dass das Fahrzeug mit einem Preselector Getrieb ausgestattet war. Im Jahre 1938 wurde das Fahrzeug dann an Geoffrey Herbert Chambers verkauft. Danach verliert sich die Spur.
Edward Ballard Thompson stieg im Jahr 1929 bei Alvis aus und wurde Farmer. Er starb im Jahr 1943 bei einem Giftgasangriff durch Antrax. Über Edward Price habe ich nichts herausgefunden, Geoffrey Chambers starb 1942 bei einem Luftangriff in Herfordshire.
Soweit die traurigen Resultate meiner Recherche. Nach dem Krieg verliert sich die Geschichte. Das Fahrzeug wurde 1984 in Belgien zerlegt aufgefunden, der Motor fehlte, die Papiere vor dem Krieg waren jedoch vorhanden, was den Schluss zulässt, dass das Fahrzeug nach dem Krieg nie mehr zugelassen war. Es ist unbekannt, wie es nach Belgien kam. Dort wurde es im Jahr 1999 von meinem Vorbesitzer gekauft. Nach einigen Versuchen die Aluminium Karosserie zu restaurieren wurde diese schließlich neu angefertigt, wobei im Heckbereich vom Original abgewichen wurde. Hier wurde ein Spitzheck konstruiert. Original war ein Schrägheck mit zwei Reserverädern. Als Motor wurde ein Alvis Firefly- Motor aus dem Jahr 1932 gefunden, der mit 1500 ccm und (mit Einfachvergaser) ca 50 PS stark dem Original wohl sehr nahe kommt. Das Fahrzeug ist auch wieder mit einem Preselector - Getriebe ausgestattet und Dank Bob Tyler und meinem Dreher Martin Fricker mit einer H4-Doppelvergaseranlage. Ich habe das Fahrzeug im Jahr 2010 erworben und seither bei diversen Rallys (Solitude, Oberjoch, Klassikwelt Bodensee) eingesetzt.
Ich hoffe Dir hiermit geholfen zu haben
Viele Grüße vom Bodensee

Danke an Dr.Rainer Assfalg für den Bericht und die Fotos


Benzbus 1
Benzbus 2
Benzbus 3
Benzbus 2
Benzbus 3

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Letzte Aktualisierung am 02.07.2013
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